Wer sich in Gefahr begibt ...

von Michael Sypien

Durch die zunehmende Elektromobilität tauchen in den Kraftfahrzeugwerkstätten ganz neue Gefahren auf, mit denen sich der Mechatroniker auseinandersetzen muss. Elektrische Spannungen bis zu 600 Volt bedeuten Lebensgefahr bei unsachgemäßem Umgang mit Batterien und anderen Bauteilen. Mit der Einführung der neuen Ausbildungsverordnung für Kraftfahrzeugmechatroniker hat man diesen Entwicklungen Rechnung getragen. Die Berufsausbildung verleiht nun bereits die erste Qualifikationsstufe für Arbeiten an eigensicheren Hochvoltfahrzeugen. Deshalb ist die Anschaffung unseres neuen Schulungsfahrzeuges ein folgerichtiger und wichtiger Schritt bei der Entwicklung eines Konzepts zur Hochvoltqualifizierung. Zwar sind längst nicht alle Betriebe im Werkstattalltag mit dem Thema konfrontiert, die Ausbildung muss aber durchaus auf dem Niveau folgen, das die komplexen Fahrzeuge vorgeben.

Für die meisten Auszubildenden ist (noch) davon auszugehen, dass keine berufspraktischen Erfahrungen mit Hochvoltfahrzeugen vorliegen. Dies macht den Umgang mit dem neuen Audi Q5 Hybrid in der Schule interessant und ist für viele Schüler eine Erstbegegnung. Für den nächsten Haushalt haben wir die Anschaffung der nötigen Messwerkzeuge und Prüfadapter vorgesehen, ohne die man nicht mit an der Hochvoltanlage arbeiten darf. Dann sind wir - im Zusammenhang mit der Qualifizierung der Lehrkräfte, die bereits im Vorfeld stattgefunden hat - gut gerüstet für unseren Beitrag zur Hochvoltqualifizierung der jungen Kraftfahrzeugmechatroniker. Nur mit profunden Kenntnissen der Technik und der Regeln im Umgang mit lebensgefährlichen Spannungen kann man den neuen Gefahren begegnen, ohne drin umzukommen!

Michael Baumann

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