Weinlese im Jahr 2022: täglich grüßt das Murmeltier …

von Michael Sypien

Es ist wieder September, das neue BGJ 10 der Winzer und Winzerinnen sowie der Weintechnologen ist erneut „klein aber fein“. Wie jedes Jahr durften wir im Fachpraxisunterricht gleich mit der Weinlese im Schulweinberg und im Schulhof beginnen.

Die Traubenqualität war in diesem Jahr etwas besser als im letzten. Trotzdem sind aufgrund der trockenen und zuletzt sehr feuchten Witterung nicht alle Trauben gesund.

Aber dennoch machten wir uns mit Eimern und Scheren ausgerüstet auf den Weg in den Schulweinberg. Bei der Lese mussten wir selektiv vorgehen, d. h. schlechte Trauben wurden gleich weggeschnitten. Am Ende waren unsere Eimer trotzdem gut gefüllt.

Anschließend ging es zurück in den Schulweinkeller. Ihr seht unsere geernteten Trauben hier in den grünen Wannen.

Mit dem Refraktometer messen wir, wie viel Zucker die Trauben enthalten. Dazu wird der Saft einer Traube auf diese kleine blaue Scheibe getropft und dann muss man hineinschauen und kann einen Wert auf einer Skala ablesen Das Ergebnis wird in Oechsle angegeben. Unsere Trauben hatten etwa 86 Oechsle. Das ist genug Zucker, damit am Ende daraus Alkohol gebildet werden kann.

Die Trauben kamen dann in eine handbetriebene Quetsche. Das ist eine Art Trichter mit einer sich drehenden Metallschnecke. Das Ergebnis ist Maische, eine Mischung aus Traubensaft und gequetschten Trauben. Die Maische lässt sich dann in der Hydropresse besser auspressen.

Der entstandene Most läuft in eine Rinne und kann aufgefangen werden. Er ist natürlich noch sehr trüb, aber nach einer Weile setzen sich diese Trubstoffe ab, man spricht von Sedimentieren.

Am Ende wurden alle Arbeitsgeräte mit Wasser ausgespritzt und gereinigt, denn so ein süßer Most ist eine klebrige Angelegenheit. Sauberkeit ist das A und O, wenn mit Lebensmitteln gearbeitet wird.

Wie es weitergeht mit dem Most, lest ihr bald hier…

BGJ Winzer 10 mit Stefanie Höhn
Fotos: Michele Fries

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