Nachhaltigkeit aus erster Hand

von Michael Sypien

Die Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit findet an bayerischen Schulen eigentlich vom 14. - 18. Oktober statt. Aus terminlichen Gründen hat die Holzabteilung der Berufsschule ihre Aktion etwas vorgezogen: Die Schülerinnen und Schüler des BGJ-Holztechnik, das erste Ausbildungsjahr für Schreiner und Holzmechaniker, besuchten bei einer Lehrwanderung das Steigerwaldzentrum in Handthal und im Anschluss die Schreinerei Appold in Prichsenstadt.

Bereits bei der Begrüßung im Steigerwaldzentrum gab es interessante Informationen über Nachhaltigkeit, denn die Bauweise des Gebäudes ist in vielerlei Hinsicht besonders nachhaltig, so wie es sich für ein Waldzentrum eben gehört.

Im Anschluss gingen wir - trotz Regens - in den Wald. Dort konnte uns Forstwirtschaftsmeister Herr Günster sehr viel über Nachhaltigkeit erklären, denn schließlich kommt der Begriff ursprünglich aus der Forstwirtschaft. So erfuhren wir also von den Erfindern der Nachhaltigkeit aus erster Hand, dass ein bewirtschafteter Wald mehr Artenvielfalt bietet und im Zuge des Klimawandels besser für die Zukunft gerüstet ist als ein Wald, in dem die Natur sich selbst überlassen wird. Voraussetzung ist natürlich, dass die Bewirtschaftung nicht nur auf Profit ausgerichtet ist, sondern eben ökologisch und nachhaltig über Generationen hinweg betrieben wird.

Die Trockenheit des letzten Sommers hat dem Wald bereits stark zugesetzt. Die Zeichen des Klimawandels waren unübersehbar. Umso mehr freute sich Herr Günster über den andauernden Regen – im Gegensatz zu manchen Schülern, die nicht ganz so gut auf Regenwetter eingestellt waren.

Zum krönenden Abschluss der Waldwanderung zeigte Herr Günster bei einer Baumfällung die Folgen des Borkenkäferbefalls. Trotz des Regens waren alle Schülerinnen und Schüler mit großem Interesse bei der Sache.

Am Nachmittag fuhren wir nach Prichsenstadt in den Ortsteil Bimbach zur Schreinerei Appold, die auf Türenbau spezialisiert ist. Zur Begrüßung gab es eine willkommene Stärkung in Form einer Brotzeit. Anschließend führten uns Herr Appold und ein Mitarbeiter durch die weitläufigen Fertigungshallen, in der wir Türenfertigung mit modernster Technik bestaunen konnten. So konnten die künftigen Schreinerlehrlinge einen ersten Einblick in die betriebliche Realität gewinnen.

Ein besonderer Dank für die finanzielle Unterstützung der Klassenfahrt geht an die Firma Appold und die Firma Ackermann in Wiesenbronn.

Peter Nun

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