Nach dem Rebschnitt folgt das Niederziehen

von Michael Sypien

Jeder Weinstock auf unserem Schulweinberg hat nach dem Rebschnitt noch zwei Ruten. Diese Ruten werden nun in einer bestimmten Form an einem gespannten Draht (Biegedraht) befestigt. Das ist das sogenannte Niederziehen.

Dies dient dazu, dass die Ruten gleichmäßig mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden.

Es gibt hierbei verschiedene Arten des Niederziehens. Die häufigsten sind der Flachbogen und der Halbbogen. Beim Flachbogen wird die Rute gerade auf den Biegedraht gezogen, dadurch ist sie parallel zum Boden. Wir müssen hierbei vorsichtig sein, denn die Rute kann auch leicht brechen, obwohl das Holz sehr biegsam ist.

Beim Halbbogen wird die Fruchtrute über den Biegedraht gezogen, jedoch geht sie dann wieder Richtung Boden bis zum Welldraht, an dem sie auch befestigt wird. So entsteht ein Bogen.

Der wesentliche Unterschied ist die Anzahl der Augen (das sind die Stellen, an denen im Frühjahr der Rebstock austreibt). Je mehr Augen es gibt, desto größer ist die Erntemenge an Trauben. Heutzutage ist der Flachbogen die aktuelle Form. Die Art des Niederziehens ist jedoch jedem Winzer selbst überlassen.

Stefanie Höhn

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