Kontaktpflege in Lettland

von Michael Sypien

In der Woche nach Ostern trafen sich europäische Gartenbau-Berufsschüler und Gartenbau-Berufsschullehrer in Lettland. Die Berufsschüler führten dort ein Erasmus+-Schüleraustausch-Projekt durch, die Berufsschullehrer kamen zu ihrem jährlichen europäischen Kongress zusammen. Gertraud Herrmann von der Berufsschule Ochsenfurt nahm als Mitglied des Teams „Schüleraustausch/Internationale Kontakte in der Land- und Weinwirtschaft“ an dieser zweiteiligen Fortbildung teil. Ziel war, auf der einen Seite einen Einblick in ein laufendes agrarwirtschaftliches Erasmus+-Schüleraustausch-Projekt zu gewinnen, und sich auf der anderen Seite mit anderen europäischen Gartenbaulehrern auszutauschen. Mit An- und Abreisetag dauerte die Fortbildung sechs Tage.

Gemeinsam mit den Fachkollegen waren Gärtner-Schüler von vier europäischen Gartenbauschulen angereist. Diese arbeiteten innerhalb eines gemeinsamen Erasmus+-Projektes mit der lettischen Partnerschule in Jurmala-Bulduri drei Tage gemeinschaftlich an dem gartenbaulichen Projekt „Fruit plants in gardens and parks“. Die Projektergebnisse wurden am letzten Tag in einem gemeinsamen Meeting allen an dem Kongress teilnehmenden Fachkollegen präsentiert.

Auf dem abwechslungsreichen Kongress-Programm standen unter anderem der Besuch eines international tätigen Garten- und Landschaftsbaubetriebes, mehrere gartenbauliche Fachführungen durch bedeutsame Gärten des Landes oder der Besuch mit Führung einer lettischen Baumschule.

Einen Schwerpunkt für beide Teilnehmer-Gruppen bildete das Thema „Torf im Gartenbau“. Dazu wanderten wir auf einem festgelegten Pfad durch ein über 8.000 Jahre altes Hochmoor, das in Form eines Nationalparks erhalten wird. In direktem Anschluss besuchten wir einen Torf verarbeitenden Großbetrieb. Der überwiegende Teil des im deutschen Gartenbau verwendeten Torfs stammt aus den baltischen Ländern.

Sowohl der Erasmus+-Schüleraustausch als auch der Lehrer-Kongress wurde von zwei Fachkolleginnen der Gartenbau-Schule in Jurmala-Bulduri organisiert. Sie stellten an einem Nachmittag auch ihre Schule sowie deren ausgedehnten Außenbereich mit neu errichtetem großem Gewächshaus vor. Die Außenanlagen stehen den Gartenbau-Schülern für den Praxisunterricht zur Verfügung. Dort wurde auch der praktische Teil des Schüleraustausch-Projektes durchgeführt.

Die Fortbildung war in mehrfacher Hinsicht eine überaus wertvolle Bereicherung: die vor Ort Beobachtung eines agrarwirtschaftlichen Erasmus+-Schüleraustauschs-Projektes, der vielfältige Austausch mit über 30 Fachkollegen aus 10 europäischen Nationen sowie der Einblick in den Gartenbau des kleinen, aber feinen osteuropäischen Lettlandes.

Vielen Dank an die Schulleitung, die uns die Teilnahme ermöglicht hat.

Gertraud Herrmann
Team Schüleraustausch/Internationale Kontakte in der Land- und Weinwirtschaft

Zurück