Jederzeit einsatzbereit

von Michael Sypien

„Wir sind die, die da sind, wenn alle anderen gegangen sind!“, sagt Ulrich Wagenhäuser. Er ist Diakon und der Hauptverantwortliche für die Notfallseelsorge im Bistum Würzburg. Wagenhäuser und seine Kollegen sind 24 Stunden am Tag erreichbar. Ist ein Unfall passiert, hat es ein Verbrechen oder einen häuslichen Todesfall gegeben, meldet sich der „Notfall-Piepser“ und Wagenhäuser muss sofort los. Sobald die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst weg sind, sind die Angehörigen alleine. Dann ist nur noch Wagenhäuser bei ihnen.

Im November 2018 besuchte Ulrich Wagenhäuser einige zehnte, elfte und zwölfte Klassen im Religionsunterricht, schilderte seine Erfahrungen als Notfallseelsorger und beantwortete die Fragen der Schüler. Viele waren positiv überrascht: „Ich wusste gar nicht, dass Kirche so etwas Tolles macht!“

Interessiert lauschten sie seinen Erzählungen. Wagenhäuser war beispielsweise vor Ort, als in Arnstein sechs Jugendliche bei einer Feier eine Kohlenmonoxidvergiftung erlitten und starben. Er war für die Freunde und Familien der Verstorbenen da, hörte ihnen zu, tröstete sie und organisierte einen Abschiedsgottesdienst mit.

Leicht ist sein Beruf nicht, gibt Wagenhäuser zu. „Ein Notfallseelsorger muss auch einfach einmal das Schweigen aushalten, akzeptieren, dass man in bestimmten Situationen nichts sagen kann“, sagt er. Schön, dass es Leute wie ihn gibt!

Vielen Dank für die interessanten und lebendigen Schulstunden!

Beatrice Petrik

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