Wir alle lieben Geschichten. Geschichten lesen, sehen und selbst erzählen. „Menschen und ihre Geschichten, was gibt es Spannenderes?“ sagte Elke Dillman, Mediencoach vom Bayerischen Rundfunk, die uns zusammen mit drei Kollegen vom BR diese Woche in Kitzingen besucht hat. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse BIJ nahmen im April am Projekt „Here’s my story“ teil und wurden von den erfahrenen Mediencoaches des BR beim selbstständigen Ausarbeiten und Drehen ihrer Geschichten fachlich unterstützt.
Die Schülerinnen und Schüler beschäftigten sich mit den wichtigen Geschichten und Wendepunkten in ihrem Leben und stellten sich die Frage:
„Wo komme ich her, wo will ich hin?“ Eine der zentralen Fragen beim Erwachsenwerden, auf dem Weg von der Schule in den Beruf, beim Leben zwischen verschiedenen Kulturen.
Und so erarbeiteten sie in der Zeit einer knappen Woche ihre autobiographischen Geschichten selbst. Diese haben sie digital, mit Audio,- Foto- und Video-Aufnahmen ausgestattet. Mit Hilfe von moderner Technik und fachlicher Unterstützung seitens des BR-Teams haben sie ihre Geschichten kompakt geschnitten und professionell aufbereitet.
Sie erzählten in Wort und Bild von ihren unterschiedlichen kulturellen Wurzeln, von prägenden Erfahrungen und von ihren Berufs- und Lebensträumen. Dabei lernten sie ihre Stärken kennen und wurden sich darüber klarer, wo sie im Leben hinwollen.
Das Projekt hat die Schülerinnen und Schüler weitergebracht: Neben der Medienkompetenz und der beruflichen Orientierung konnten sie ihre Personalkompetenzen stärken, ihr Selbstwertgefühl und Resilienz – die Kraft innerer Stärke – ausbauen und die Arbeit in Projektstrukturen – die Zeitplanung und das zielorientierte Zusammenarbeiten im Team – trainieren.
Am letzten Tag wurden die fertigen Filme einem großen Publikum präsentiert. Alle Klassen fanden sich in der Pausenhalle ein, ließen die Geschichten auf sich wirken und würdigten sie mit großem Applaus.
Birgit Haberkamm, Galina Ruf
Ahmad
„Am Anfang war das sehr schwer für mich, weil jeder allein und selbstständig entscheiden sollte, wie die eigene Geschichte aussehen sollte. Danach habe ich meine Geschichte gefunden und als Text niedergeschrieben. Das war zum ersten Mal für mich, dass ich meine Geschichte erzählen durfte. Ich finde es klasse, dass wir solche Projekte in der Schule machen dürfen und dass wir viel Unterstützung dabei bekommen können.
Mir macht es Spaß, mit den anderen Schülern im Team zu arbeiten (zum Beispiel beim Drehen und Schauspielern). Aber bei der Präsentation der Filme vor dem größeren Publikum hatte ich ein unsicheres Gefühl, ob die Geschichten auch richtig und gut bei den anderen Schülern aus den anderen Klassen ankommen. Zum Schluss fühlte ich mich einfach glücklich.“
Mohammad
„Als letzte Woche am Montag der Bayerische Rundfunk zu uns gekommen war, wusste ich nicht, wie ich ein professionelles Video vor der Kamera aufnehmen kann. Dann lernte ich, dass ich meine Geschichte zuerst aufschreiben muss, bevor ich ein Video mache. Ich hatte Angst, dass es bei mir nicht klappt. Das Team vom BR und unsere Lehrerinnen haben uns gut unterstützt.
Später habe ich mich an die Kamera gewöhnt und sicher an den Fotos und Videos gearbeitet. Am Freitag war alles fertig und ich freute mich sehr, dass so viele Schüler aus den anderen Klassen gekommen waren, um unsere Filme zu sehen. Ich kann sagen, die Woche war sehr interessant, weil ich etwas anderes gelernt habe.“
Mohammed
„Das Projekt war wirklich interessant, weil wir unsere Gefühle zeigen durften. Die Arbeit war total anstrengend, aber unsere Lehrerinnen und das Team vom BR haben uns sehr viel geholfen, damit wir das Projekt schaffen können. Die schwierigste Arbeit für mich war, die Geschichten zu filmen, weil ich viele Fotos und Videos machen musste.
Aber das war eine Überraschung für mich, dass meine Geschichte nicht nur meiner Klasse, sondern auch vielen anderen Leuten präsentiert wurde. Deswegen habe ich mich sehr gefreut und mich sehr glücklich gefühlt. Das Projekt hat mir sehr gefallen. Das Team, das mit uns gearbeitet hat, war sehr nett. Ich finde das Projekt sehr schön, weil wenn man zeigen kann, was einer wirklich fühlt, dann wird man echt sehr glücklich. Am Ende danke ich allen Leuten, die uns sehr unterstützt haben.“