Herausforderungen im Weinberg: Ein frostiger Jahrgang mit süßem Ende

von Michael Sypien

Moritz sucht mit großen Augen nach den besten Trauben, denn dieses Jahr hat der Frost großen Schaden angerichtet. Viele Trauben sind bereits während der Blüte oder später erfroren. Vom Rotwein im Schulweinberg ist nichts mehr übrig. Die wenigen Rotweintrauben, die dem Frost getrotzt haben, wurden schließlich von der etwa 3 mm großen Kirschessigfliege befallen. Dieser Schädling stammt aus Ostasien und kann im Gegensatz zu unserer heimischen Fruchtfliege auch gesunde rote Trauben anstechen, um dort Eier abzulegen. Die Trauben verlieren daraufhin Saft und beginnen zu faulen.

Trotz dieser Widrigkeiten konnten unsere sechs engagierten Winzerinnen und Winzer genügend Weißweintrauben ernten, um sie im Keller weiterzuverarbeiten.

Zunächst kommen die Trauben in eine Traubenmühle, wo sie schonend zerkleinert werden. Dabei platzen die Beeren leicht auf, und der Saft wird freigesetzt. Die sogenannte Maische (bestehend aus Trauben und Traubensaft) wird anschließend in der Presse mithilfe von Wasserdruck gepresst, sodass der süße Traubensaft über eine Rinne in ein Gefäß fließt.

Danach haben wir Hefe in einem Messbecher mit etwas Most angerührt und diese Mischung dann dem Most hinzugefügt. Schließlich wird die Flüssigkeit mit dünnen Schläuchen in Glasballons umgefüllt.

Nun heißt es Geduld haben, während die Hefezellen den Zucker im Most in Alkohol und Kohlendioxid umwandeln. Die alkoholische Gärung kann beginnen!

Stefanie Höhn