Diagnose auf der Datenautobahn

von Michael Sypien

Bei der Diagnose von Kraftfahrzeugen kann man auf freie Systeme zurückgreifen, die universell einsetzbar sind, dafür aber oft Einschränkungen in der Funktionalität aufweisen. Da diese Systeme für die Gesellenprüfung der Kraftfahrzeugmechatroniker relevant sind, findet die Ausbildung auch bei uns an der Schule mit diesen Geräten statt. Außerdem gibt es herstellerspezifische Diagnosegeräte und -verfahren, die den Vorteil haben, dass sie wesentlich mehr Funktionen zur Verfügung stellen.

Neben den Onlinediensten von VW und AUDI, die wir bereits seit Jahren einsetzen, ist es uns jetzt gelungen, auch das Onlinediagnosesystem von BMW einzuführen. Dazu trafen sich die Lehrkräfte des Fachbereichs am 25. April 2017 mit Herrn Gerald Schiepeck zu einer schulinternen Fortbildung in der Werkstatt in Ochsenfurt. Wer aber denkt, dass es so einfach losgehen kann, hat sich schwer getäuscht. Zum Glück hatten wir ordentlich vorgearbeitet. Erst mussten wir die nötige Hardware besorgen. Dann musste der schuleigenen Firewall klargemacht werden, dass sie den neuen Datenverkehr zulassen soll. Auch dem Schulnetz konnten wir schonend beibringen, dass es ein zusätzliches WLAN-Netz akzeptieren muss. Das hat mit der zweiten Hardwareausstattung und mit Hilfe von zwei Experten gut funktioniert. Jetzt waren nur noch ein paar Gigabyte Software neu zu installieren, da die vier Wochen zuvor installierte Version jetzt nicht mehr unterstützt wurde. Das sorgte für eine kleine Ruhepause, bevor es losgehen konnte. Leider konnte es noch nicht so richtig losgehen, da das BMW-System jetzt ein kleines Problem mit dem bei der Vorbereitung vergebenen Passwort hatte. Dann kamen noch ein paar Kleinigkeiten und schon war die Datenautobahn für die Onlinediagnose freigegeben.

Herr Schiepeck zeigte sich als Fachmann auf seinem Gebiet und wir konnten so einiges lernen und ausprobieren. Dass sich auf der Datenautobahn nach einiger Zeit wieder ein unglaublicher Stau bildete, hatte nichts mit Ferien zu tun - ganz im Gegenteil. Es wurde ordentlich gearbeitet. Die neuen Möglichkeiten, die sich uns bieten, wenn wir unsere Autos jetzt über das Internet mit dem Fahrzeughersteller verbinden, sind schon beachtlich und machen richtig Spaß. Die wenigen Computerprobleme, die nach diesem Tag noch ungelöst waren, wurden bei zwei weiteren Terminen mit dem Fachmann beseitigt. Seitdem läuft das neue System. Ein weiterer Schritt zur Nutzung digitalisierter Angebote für die schulische Berufsausbildung ist gemacht.

Michael Baumann

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