Der Weg vom Most zum Jungwein: Die erste Probe im Weinkeller
von Michael Sypien
Nach der abgeschlossenen Gärung wird der Jungwein erstmals von der Hefe getrennt. Mit einer präzisen Zuckermessung und sorgfältiger Reinigung aller Geräte ist ein weiterer Schritt im Winzerprozess geschafft. Ein Blick auf die nächste Etappe im Weinkeller.
Die Hefezellen haben ihre Arbeit erledigt und den Mostzucker größtenteils in Alkohol und Kohlendioxid umgewandelt. Die alkoholische Gärung ist damit abgeschlossen. Der Jungwein muss nun von der Hefe, die sich am Boden der Glasballons abgesetzt hat, getrennt werden – diesen Vorgang nennen Winzer und Winzerinnen den „Abstich“.
Zuerst haben wir unsere neuen Glasballons für den Jungwein gereinigt. Dann wurde der Wein mithilfe von Schläuchen vorsichtig von der Hefe „abgezogen“. Das bedeutet, der klare Wein läuft in einen Behälter, während die Hefe als Bodensatz zurückbleibt und entsorgt wird.
Der Jungwein enthält noch etwas Restzucker. Um zu wissen, wie viel Zucker sich noch im Wein befindet, wird dieser untersucht. Ihr seht das auf dem Foto mit den vielen Fläschchen: Mit einer ruhigen Hand lässt man aus einer Bürette eine chemische Lösung tropfen, bis die Farbe des Weins im Messkolben in „Rahmgelb“ umschlägt. Unser Wein weist damit noch einen Restzuckergehalt von 4,4 g/Liter auf.
Zum Abschluss haben wir alle Schläuche und Gefäße gereinigt.
Abschließend stellten wir die beiden Ballons mit dem Jungwein an einen ruhigen Ort im Weinkeller, wo er bis zur weiteren Verarbeitung verbleibt. Wir werden wieder berichten …