Der Duft eines alten Holzschranks

von Michael Sypien

Im Januar hatte die 11. Klasse der Gastronomie der Berufsschule in Kitzingen das Vergnügen, Ingrid Behringer willkommen zu heißen. Mit ihrem fachlichen Wissen und ihrer sympathisch-offenen Art brachte uns die Dozentin für Wein- und Genusskultur das geschickte und landestypische Präsentieren und Ausschenken des Bocksbeutels nahe. Mit kreativer Darstellung stellte sie der Klasse das Zusammenspiel der Sinne bei der Verkostung von Wein dar. Zur praktischen Umsetzung ließ sie jede Schülerin und jeden Schüler mit geschlossener Nase einen Löffel „Zucker“ zu sich nehmen, welcher sich nach dem Öffnen der Nase als Zimtzucker herausstellte. Anschließend erklärte sie die korrekte Form der Weinverkostung:

  • Man begutachtet die Farbe des eingeschenkten Weines,
  • dann riecht man daran,
  • dann schwenkt man das Glas vorsichtig, damit sich das Aroma entfaltet,
  • und anschließend riecht man am Wein

Nun kam der Moment, auf den alle gewartet hatten: Die Weinverkostung! Jeder Anwesende bekam einen Schluck einer leckeren Scheurebe und nun konnten wir fachlich korrekt eine Verkostung durchführen und den Wein beschreiben.

In Gruppenarbeiten konnten die Schülerinnen und Schüler ihren Geruchssinn bei einem Aroma-Rate-Spiel mit verschiedensten Düften vom Rosenduft angefangen bis zum „Duft eines alten Holzschrankes“ unter Beweis stellen. Zum krönenden Abschluss gab es die seltene Chance, einen Eiswein zu probieren. Die Gewinnung des Eisweines ist hierzulande aufgrund der Temperaturbedingungen besonders selten und genießt deshalb einen besonderen Status. Mit der Verkostung des Eisweins endete auch die für die Schülerinnen und Schüler einmalige Stunde der Weinkunde.

Es geht ein besonderer Dank an Ingrid Behringer, die ihre Zeit und Mühe in diese Unterrichtseinheit investiert hat.

Alexandra Lung-Traxel, Anna Fröhlich

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