Bewegung als Antrieb für das Lernen

von Michael Sypien

Bewegtes Lernen in der Ki 11 oder „Wir fühlen uns beklopft!“ – Ein Lernarrangement im Praxistest

In der 11. Klasse der Berufsfachschule für Kinderpflege testete die Abschlussklasse Bewegung als Antrieb für das Lernen. Die Schüler beobachteten zunächst sich selbst und stellten fest, wann es für sie schwierig ist, sich auf den Unterricht zu konzentrieren. Im Anschluss daran erprobten wir unterschiedliche Unterrichtskonzepte und die Schüler lernten fort an mit und durch Bewegung.

Dabei wurden verstärkt Bewegungspausen zu Beginn des Unterrichts und bei nachlassender Konzentration integriert. Die Wirkung verschiedener Brain-Gym-Übungen – sogenannte Lern-Gymnastik-Übungen – wurde dabei intensiv getestet. Die Wirkung war, wie viele Schüler feststellten, verblüffend. „Ich fühle mich beklopft“ war nur eine von vielen Eindrücken bei der Brain-Gym-Übung „Gorilla“, die klein und groß viel Spaß bereitete. Nicht nur wegen der spürbaren Aktivierung des Akupunkturmeridiansystems, sondern auch wegen der Lautstärke, die dabei entwickelt werden darf. Das Klopfen links und rechts vom Mittelscheitel kann mit dem „Aufwecken der grauen Zellen“ verknüpft werden. Das Trommeln auf das Brustbein erinnert sehr an das Imponiergehabe eines Gorillas (daher der Name) und wird akustisch untermauert. Die Übung wird je nach dem energetischen „Durchhängen“ einmal oder öfter durchgeführt.

Die meisten Schüler fühlten sich im Anschluss lockerer, entspannter und wacher. Es gab sehr gute Erfahrungen, sich während des Unterrichts durch kurze Übungen zu entspannen und neuen Antrieb für das Lernen zu erhalten. Gezielt und sinnvoll in den Unterricht integriert brachte die Bewegungspause viel Schwung in den Unterrichtsalltag. Ergänzend prüften die Schüler gemeinsam mit ihrer Lehrerin die Auswirkungen, wenn im Unterricht das Sitzen durch verschiedenste Anlässe unterbrochen wird: Eigene Beiträge an der Tafel notieren, Arbeitsblätter selbst am Lehrerpult abholen, um nur einige Beispiele für die vielfältigen Bewegungsanlässe zu nennen. Das Highlight für die Schüler war das Unterrichtskonzept, in dem sich die theoretischen Inhalte durch Bewegung erschlossen. So wurden Fachtexte in Bewegung gesetzt und erlaufen; die Schüler testeten in diesem Zusammenhang den Einsatz von Team-Walkern im Fach PMM, um sich den Begriff Team und Teamfähigkeit zu erarbeiten.

Bewegung als Antrieb für das Lernen begleitete die Schüler auf dem Weg zur Abschlussprüfung – mit diesem Schwung dürfen wir uns sicherlich auf tolle Ergebnisse freuen. Auch die Kindergartenkinder der Abschlussklasse werden in den kommenden Wochen Bewegungspausen als Antrieb für das Lernen austesten. Wir sind schon gespannt auf diese Erfahrungen.

Bianca Blatz

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