Auf den Spuren Friedrich Fröbels

von Michael Sypien

Es ist schon eine Weile her, doch wir erinnern uns gern daran zurück, als Frau Amberger uns vorschlug, den Lernort zu wechseln. In verschiedenen Unterrichten fiel immer wieder der Name Friedrich Fröbel und wir konnten uns den Namen im ersten Ausbildungsjahr nicht merken. Eigentlich traurig, denn schließlich verdanken wir Fröbel unsere Berufsbezeichnung – doch wer war dieser Mann wirklich? Um das zu ergründen, fuhren wir am 12. Juli 2016 nach Thüringen, genauer gesagt nach Bad Blankenburg – eine Reise in die Vergangenheit – auf den Spuren Friedrich Fröbels.

In Bad Blankenburg angekommen, waren wir überrascht, wie gut erhalten das viergeschossige Fröbelhaus aus dem 14. Jahrhundert ist. Große Kellergewölbe deuten darauf hin, dass es sich ursprünglich um ein Rathaus gehandelt haben könnte. 1839 wurde Friedrich Fröbel das Haus von der Stadt Blankenburg als Spiel- und Beschäftigungsanstalt zur Verfügung gestellt.

Frau Rockstein, die Leiterin des Fröbelmuseums und des Fröbelseminars, führte uns mit ihrem fundierten Wissen und mit Humor durch das Fröbelhaus. So erhielten wir Einblicke in Fröbels Wohnstube, seinem Modellkindergartenraum mit den Fröbel-Gaben und den Seminarräumen der Mütterschule, welche heute noch zu Fröbelseminaren genutzt werden.

An dieser Stelle werden wir keinen Vortrag über Friedrich Fröbel ausarbeiten. Jeder, der mehr über Fröbel wissen will und sich nicht damit zufrieden gibt, dass er kunstvolle Sterne falten konnte, sollte nach Bad Blankenburg fahren. Hier kann das Wissen lebensnah erfahren werden.

Die Bilder zeigen, wie konzentriert wir mit den Fröbelwürfeln und dem Fröbel-Legematerial gearbeitet haben. Wir danken Frau Rockstein und ihrer Mitarbeiterin für das gelungene Fröbelseminar. Wir wären gern mehrere Tage geblieben, um noch mehr praktische Übungen nach Fröbel erproben zu können. Bei einem Tagesausflug gibt es immer etwas Zeitdruck, doch unser Busfahrer hatte viel Geduld, sodass wir auch Fröbels ersten Kindergarten in Bad Blankenburg sehen konnten.

Beeindruckend ist der Garten dieser Einrichtung. Es war gerade Mittagszeit, die Kinder schliefen, sodass wir uns im gesamten Garten ausbreiten konnten.

Hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Natürliche Bäume (nicht Sonnensegel wie in unseren Kindergärten) sorgen für den Sonnenschutz, wenn die Kinder den Tag im Hof und Garten verbringen. Die Kinder bepflanzen den Garten selbst und pflegen ihn, ernten und verarbeiten seine Gaben.

Nach Fröbels Überzeugung sollte sich echte Menschenbildung auf Tätigkeiten  gründen und in der frühen Kindheit mit dem Spiel und der Erkundung der nahen Umwelt und Natur beginnen. „Der Mensch ist Teil der Natur, deshalb braucht er die Natur!“ Kinder brauchen für eine gesunde Entwicklung einen KINDER-GARTEN. Vielleicht ist das auch die Erklärung dafür, dass es die Bezeichnung Kindergarten seit 1840 bis in die heutige Zeit gibt. Abschließend möchten wir unsere drei Lieblingszitate von Friedrich Fröbel vorstellen. Sie haben uns zum Nachdenken und gleichzeitig zum Auffordern angeregt.

Carmhild Amberger und die Schülerinnen
Tina Ehrig, Lisa Hauer, Lea Oechsner aus der Ki 11

 

Kinder sind wie Blumen. Man muss sich zu ihnen niederbeugen, wenn man sie erkennen will.  
Friedrich Fröbel

Das kleinste Samenkorn trägt das große Ganze in sich
Friedrich Fröbel

Bei der Erziehung muss man etwas aus dem Menschen herausbringen – nicht in ihn hinein!
Friedrich Fröbel

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