130.000 Euro für ein Zuchtkalb

von Michael Sypien

Bei ihrem Besuch des Kälbermarktes in Ansbach erlebten die Schüler des Berufsgrundschuljahres Landwirte hautnah eine außergewöhnliche Auktion. In einer spannenden Versteigerung trieben die anwesenden Bieter den Preis für ein knapp zwei Monate altes männliches Zuchtkalb auf den für Ansbach historisch hohen Wert von sagenhaften 130.000 €. Während das Kalb unbeeindruckt im Ring umherlief, applaudierten die Besucher der Auktion begeistert nach dieser Versteigerung. Ein weiteres Bullenkalb erbrachte immerhin stolze 86.000 € für den Züchter.

Die Preise für diese beiden Bullenkälber hoben sich von denen der übrigen Tiere stark ab, da die Tiere über außerordentliche Zuchtwerte verfügen und aus einer hervorragenden Zuchtlinie stammen. Die Käufer sind Zuchtstationen, die sich erhoffen, das Sperma des dann erwachsenen Bullen erfolgreich vermarkten zu können. Die angehenden Landwirte und die Lehrkräfte Regina Gräf und Marlene Nolte waren begeistert, dass sie das Glück hatten, einer so beeindruckenden Auktion beiwohnen zu dürfen.

Andere Zuchtkälber hingegen wechselten den Besitzer für rund 300 bis 500 €. Vierstellige Beträge zu erzielen, ist selten.

Ein weiterer Programmpunkt der Schuljahresabschlussfahrt war der Besuch der „Gemüsekiste“ in Petersaurach. Dort führte der Chef und Biobauer Andreas Fischer die Schulklasse fachkundig durch seinen Betrieb. Vom Anbau des Gemüses, der Lagerung der Produkte bis zur Vermarktung erläuterte er sein Direktvermarktungskonzept. Neben seinem Hofladen und dem Verkauf auf Wochenmärkten sind drei Verkaufsfahrzeuge im Einsatz. In einem Umkreis von etwa 40 Kilometern werden Kunden mit Abokisten oder nach Bestellung im Onlineshop mit frischer Ware beliefert.

Der Tag brachte dem landwirtschaftlichen Berufsnachwuchs interessante Einblicke in die Vielfalt der Landwirtschaft. Im regen Austausch traten Schüler und Lehrer zufrieden die Heimfahrt an.

Text und Fotos: Marlene Nolte