Wir lassen’s nicht schleifen – wir schleifen up to date

von Michael Sypien

Eine neue Breitbandschleifmaschine für den Fachbereich Holztechnik

Die Bearbeitung von Holz und Holzwerkstoffen erfolgt bekanntermaßen mit unterschiedlichen Formen der Zerspanung: Hobeln, Fräsen, Sägen, Bohren und Schleifen. Abgesehen vom Schleifen gibt es dabei immer eine klar definierte Werkzeugschneide, die den Werkstoff trennt und Späne erzeugt. Dabei spielen die Winkel an der Schneide, die Schärfe des Werkzeugs, die Schnittgeschwindigkeit und viele weitere Faktoren eine große Rolle. Ziel ist immer eine saubere, ausrissfreie Oberfläche. Doch selbst wenn alle Parameter optimiert sind, können die Tücken des Werkstoffes Holz dafür sorgen, dass durch die sogenannte Vorspaltung auf der Oberfläche Ausrisse entstehen. Grund ist der Aufbau des Holzes, das aus Fasern besteht, die eine Richtung aufweisen. Bei der Bearbeitung mit dem Handhobel versucht man deshalb „mit der Faser“ zu hobeln, um Ausrisse zu vermeiden. Da aber Holz ein natürlicher Werkstoff ist und die Fasern nicht immer in die gleiche Richtung geneigt sind, lässt sich das nicht immer erreichen. Und hier kommt die Besonderheit des Schleifens zum Tragen: im Gegensatz zu den meisten anderen Werkzeugen, die das Holz „schneiden“, ist das Trennen durch das Schleifkorn eher mit einem „Schaben“ zu vergleichen. Dabei gibt es keine Vorspaltung und damit auch keine Ausrisse.

Langer Rede kurzer Sinn: Für eine gute Oberfläche ist ein sauberer Holzschliff zwingend nötig. Eine alte Schreinerweisheit sagt: Gut geschliffen ist halb poliert – soll heißen: Nur wenn die Fläche gut vorbereitet ist für den anschließenden Auftrag von Lack oder Öl, kann man eine einwandfreie Oberfläche erzielen.

Da das Schleifen von Hand sehr zeitaufwändig ist, können Schleifmaschinen hier große Dienste leisten – vorausgesetzt, sie liefern ein einwandfreies Ergebnis. Die Schleiftechnik hat sich in den letzten Jahren beachtlich weiterentwickelt.

Was früher nur große Maschinen in der Industrie leisten konnten, ist heute auch mit Maschinen möglich, die in Handwerksbetrieben zum Einsatz kommen.

Die bisherige Breitbandschleifmaschine der Abteilung Holztechnik konnte mit den heutigen Anforderungen nicht mehr Schritt halten. Sie wurde deshalb durch eine Bütfering Optimat SWT215/C ersetzt, die Schleiftechnik auf dem neuesten Stand der Technik bietet. Ob Massivholz oder furnierte Platten, ob Leisten oder breite Flächen, ja sogar ein Lackzwischenschliff: Alles ist möglich.

Ein Dank an alle verantwortlichen Entscheidungsträger: oft wird davon geredet, dass mehr Geld in Bildung fließen soll. Unser Sachaufwandsträger setzt dies auch um und investiert immer wieder in die maschinelle Ausstattung der Schreinerei in der Berufsschule, die dadurch auf allerhöchstem Niveau und für die Zukunft gerüstet bleibt. Stellvertretend für alle Auszubildenden und Ausbilder sagen wir: Danke, dass Sie es nicht schleifen lassen!

Peter Nun, FOL

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